Werdegang

Nachdem ich erst mit sieben Jahren gelernt hatte, Velo zu fahren (und direkt ins Auto eines Nachbarn fuhr…), startete ich als Zehnjähriger erstmals an einem Mountainbike-Rennen.

In den kommenden Jahren konzentrierte ich mich eher darauf, alle möglichen Komponenten, deren Gewicht und Preis auswendig zu lernen, als aufs Training, trotz hartnäckiger Erfolglosigkeit begleiteten mich meine Eltern aber geduldig zu allen möglichen Rennen. Erste Versuche in der Disziplin Radquer verliefen erfolgreich, weil die sehr kurze Renndauer besser mit meinem minimalen Trainingsaufwand harmonierte, und ich bekam allmählich mehr Motivation, mich auch ohne Startnummer am Rücken unter der Woche als Velofahrer zu betätigen.

Dies hatte erste Podestplätze an MTB-Rennen, die Aufnahme in Nationalmannschaften und Platz 10 an der Junioren-Weltmeisterschaft im Radquer 2001 zur Folge. Damals war ich am Gymnasium mit meiner Matura beschäftigt, hatte aber meine Planung von Maschinenbau-Studium und anschliessender Karriere als Bike- und Komponenten-Hersteller wegen meiner Unfähigkeit in Mathematik und Physik längst begraben. Deshalb entschied ich mich, nach Abschluss der Matura ein Zwischenjahr einzulegen, morgens zu arbeiten und nachmittags zu trainieren. Studieren könnte ich ja später noch, erstmal rausfinden, ob es im Sport noch einen Schritt weiter gehen könnte. Fast 20 Jahre später galt ich als einer der besten Cyclocrosser der Schweiz mit zahlreichen WM-Teilnahmen und Meisterschafts-Medaillen, mit Paris-Roubaix und Giro d’Italia als Highlights eines zweijährigen Abstechers in eines der grössten Strassen-Profiteams, hatte eine Ehefrau und 4 Kinder. Aber ohne mich je weiter um meine Ausbildung gekümmert zu haben, stand ich vor der Erkenntnis, dass ich nicht ewig unseren Lebensunterhalt mit Profisport würde verdienen können. Seit meinem ersten Kontakt mit dem Thema Velo werde ich nicht müde, über Material zu fachsimpeln, ich kann erst ruhig schlafen, wenn ich die Schaltung doch noch zum funktionieren gebracht habe und meine Werkstatt war inzwischen zahlreichen Rennfahrer-Kollegen, Hobbyfahrern und Freunden von Bekannten als Alternative zu den umliegenden Veloläden bekannt. Deshalb sah ich es als den naheliegendsten Schritt an, direkt nach meinem Rücktritt nach der Radquer-Weltmeisterschaft in Dübendorf im Februar 2020 den Traum vom eigenen Veloladen zu verwirklichen.